Jungfernstieg



Der Hamburger Jungfernstieg verbindet die Reesendammbrücke mit dem Gänsemarkt und gilt als erste asphaltierte Straße Deutschlands. Ihren Namen erhielt sie, weil im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert die wohlhabenden Bürgerfamilien ihre unverheirateten weiblichen Kinder dort zu Spaziergängen ermunterten. Sein besonderes Flair gewinnt der Jungfernstieg durch die Kombination einer Allee mit der Lage an der Alster auf der einen und alten Stadthäusern auf der anderen Seite. Mit dem Stephansplatz ist der Jungfernstieg über die Einkaufsstraße Colonnaden verbunden, nur wenige Schritte weiter liegt der Fernbahnhof Dammtor. Der Bahnhof Jungfernstieg wird von drei U-Bahnlinien und drei Linien der S-Bahn angefahren, des Weiteren existiert eine unterirdische Umsteigeverbindung zum U-Bahnhof Rathaus. Des Weiteren halten Busse und Alsterschiffe an der Haltestelle beziehungsweise am Anleger Jungfernstieg. Das bekannteste Geschäft am Hamburger Jungfernstieg ist das Warenhaus Alsterhaus, welches heute zum Karstadt-Konzern gehört und von diesem zu den Premium-Häusern gerechnet wird. Entsprechend dieser Ausrichtung finden Kunden dort vorwiegend hochwertige Produkte zu entsprechenden Preisen. Kurios ist angesichts der Positionierung als Nobelkaufhaus der in mehreren Etagen bestehende direkte Übergang zu einem Geschäft der Billigmodekette H&M, welche einen Teil des früher vollständig vom Alsterhaus belegten Gebäudes nutzt. Die weiteren direkt am Jungfernstieg gelegenen Geschäfte werden von Modehäusern und Juwelieren dominiert. Neben den direkt von der Straße aus zugänglichen Ladenlokalen stehen zu Einkäufen auch Ladenpassagen wie die im Hamburger Hof zur Verfügung. Auf der Nordostseite der Straße Jungfernstieg liegt die Binnenalster, auf diese genießen Spaziergänger einen freien Blick bis zur Alsterfontäne. Diese muss wegen der Witterung und der großen Frostgefahr jedoch während der Wintermonate abgebaut werden, in der Adventszeit nimmt ein großer Weihnachtsbaum ihren Platz ein. An derselben Stelle stand von 1843 bis 1881 die Passage Sillem’s Bazar, bei dieser handelte es sich um die erste überdachte Einkaufspassage in Deutschland. Das heutige Gebäude wurde 1882 eröffnet und diente zunächst als Hotel und später als Bürohaus, ehe es zur Passage umgebaut wurde.
JungfernstiegJungfernstieg-Panorama
Das Heine-Haus ist als aus dem Jahr 1903 stammendes Jugendstilhaus nach dem Kaufmann Salomon Heine, einem Onkel von Heinrich Heine, benannt. Als weiteres bemerkenswertes Gebäude am Jungfernstieg ist die frühere Hamburger Hauptfiliale der Dresdner Bank zu nennen. Vom Jungfernstieg zur Lombardsbrücke führt die Straße Neuer Jungfernstieg am Ostufer der Alster entlang, deren auffälligstes Bauwerk das Hotel Vier Jahreszeiten darstellt. Erst seit dem Bau dieser Straße im Jahr 1827 ist der Spaziergang rund um die Binnenalster möglich. Das auffälligste Kunstwerk entlang der Verbindungsstraße Neuer Jungfernstieg ist die Plastik Windsbraut, welche Hans Martin Ruhwoldt 1968 geschaffen hatte. An einem Sommerwochenende findet an der Binnenalster das vier Tage andauernde Alstervergnügen statt. Während dieser Zeit sind auch auf dem Jungfernsteig und auf dem Neuen Jungfernsteig zahlreiche Buden und einige Musikbühnen aufgestellt.
JungfernstiegBlick auf den Jungfernstieg