Die Hamburger Börse



Die Hamburger Börse ist eines der schönsten Bauwerke in Hamburg und zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Unter dem Dach der ältesten aktiven Börse Deutschlands befinden sich heute viele verschiedene Einzelbörsen. Darunter sind die Getreidebörse, die Versicherungsbörse, die Allgemeine Börse und die Wertpapierbörse. Letztere stellt auch die älteste der acht aktiven Wertpapierbörsen in Deutschland dar. Die Getreidebörse ist die einzige Warenbörse in dem spät-klassizistischem Gebäude. Die Kaffeebörse hat ihren Sitz in der Speicherstadt. Die Hamburger Allgemeine Börse ist der Ursprung der Einzelbörsen, welche hauptsächlich von der Hamburger Immobilienwirtschaft genutzt wird. Die hamburgische Versicherungsbörse zählt darüber hinaus zu den drei weltweit einzigen Versicherungsbörsen. Gegründet wurde die Hamburger Börse im Jahr 1558, deren Gebäude später, im Jahr 1583, zu einem reich verzierten Fachwerkbau umgestaltet wurde. Das nun erste Renaissance-Gebäude der Stadt stand nur mit der Vorderfront auf der Kaimauer des bisherigen Börsenplatzes. Der restliche Teil des zweistöckigen Gebäudes stand auf Pfählen über dem Wasser des Nikolaifleetes. In den Jahren 1669 bis 1672 wurde die Börse wegen der steigenden Händlerzahlen nochmals erweitert. Aufgrund des mangelnden Platzes errichtete der Geschäftsmann Gerhard von Hoßtrup eine eigene private Börsenhalle in der Nähe. In dieses Gebäude in der Bohnenstraße verlagerte sich ab dem Jahr 1804 ein weiterer Teil des Geschäfts. Bei einem Brand ging die alte Börse verloren und nur der Straßenname erinnert noch an ihren ehemaligen Standort.
Hamburger BörseDie Fassade der Hamburger Börse und der Hygieia-Brunnen
Börse und Handelskammer in HamburgDie Handelskammer und Börse in Hamburg
Die "Neue Börse" wurde am 2. Dezember 1841 von der Hamburger Börse bezogen. Das Gebäude wurde im klassizistischen Stil anstelle des zuvor abgerissenen mittelalterlichen Maria-Magdalenen-Klosters erbaut. Beim "Hamburger Brand" im Jahr 1842 konnte die Börse als einziges Gebäude der Gegend gerettet werden. Im Jahr 1859 wurde sie durch den Baumeister William Lindley umgebaut und zwanzig Jahre später durch den Anbau am "Alten Wall" erweitert. Kurz darauf wurde an der Rückseite der Börse das neue Hamburger Rathaus errichtet. Heute ist das Börsengebäude auch Sitz der Handelskammer Hamburg, welche auch die Börse betreibt. Wer die Hamburger Börse von innen besichtigen möchte, kann auf Anfrage eine Führung buchen. Die Besucher können eine Galerie sowie die drei Parkettsäle besichtigen. Darüber hinaus finden hier auch Ausstellungen und Messen statt. Die Börse steht den Besuchern von Montag bis Donnerstag 08:30 bis 16:30 Uhr und am Freitag zwischen 08:30 und 15:00 Uhr zur Verfügung. (Stand 2012)